Veganismus
Die vegane Ernährung entwickelt sich seit einigen Jahren immer mehr zum Trend und die Meinungen dazu gehen stark auseinander. Die Einen sehen Veganismus als extreme Ernährungsweise an, die anderen als positive Entwicklung.
Etwa 1 Million Menschen ernähren sich laut aktuellen Studien in Deutschland vegan.
Verhältnismäßig also in etwa genauso viele, wie die, die sich glutenfrei ernähren müssen. Allerdings wird dem veganen Ernährungskonzept freiwillig gefolgt – anders als bei einer Unverträglichkeit. Somit ist die Akzeptanz dieses Trends eine ganz andere Herausforderung als Verständnis für ein gesundheitliches Handicap zu erhalten. Aber warum eigentlich?
Veganer folgen ihren Überzeugungen und das häufig aus sehr rationalen Gründe.
Die einen begründen ihre Ernährung ebenfalls mit gesundheitlichen Aspekten. Zahlreiche Studien belegen, dass Kuhmilch strukturell nicht per se für den menschlichen Körper gemacht und rotes Fleisch eher gesundheitsschädlich ist. Die anderen führen Argumente für mehr Tierschutz an. Ja, es werden durchaus männliche Küken geschreddert und auch 20 Hühner auf einem Quadratmeter gehalten. Aber in Zeiten, in denen Klimapolitik eine zunehmend wichtigere Rolle spielt, werden auch Motive für mehr Umweltschutz angesprochen.
15.500 Liter Wasser – das ist die Bilanz des Wasserverbrauchs für die Produktion eines Kilos Rindfleisch.
Oder wusstest Du, dass ein „regionales“ Endprodukt z.B. ein Huhn nur die letzten 24 Stunden seines Daseins tatsächlich in der „Region“ verbracht haben muss? Davor kann es in Osteuropa aufgewachsen und eingepfercht über die Grenze gebracht worden sein. An dieser Stelle möchte ich, trotz aller Fassungslosigkeit, den Lobbyisten der Lebensmittelindustrie meinen Respekt aussprechen. So eine fragwürdige Regelung kriegt nicht jeder durch… Doch die Frage ist doch:
Warum stößt das vegane Ernährungskonzept auf so strikte Gegner und Skeptiker?
Die Antwort liegt meiner Meinung nach in uns selbst. Denn wir können viele handfeste Gründe für dieses Ernährungskonzept nicht von der Hand weisen. Aber es erfordert auch einiges an Disziplin und kleinere Einschränkungen, um diesen Ansatz zu verfolgen. Was liegt da denn nicht näher, als diese Ernährungsweise lieber zu verurteilen, als zuzugeben, dass sich die Wenigsten einfach nicht dazu konditionieren können es durchzuhalten!
Obwohl ich es sehr gut heiße bin ich keine Veganerin. Einfach weil ich es nicht durchziehe.
Es nicht „zu können“ ist hierbei der falsche Ausdruck. Auf einige wenige Produkte nicht verzichten zu wollen, wohl eher die Wahrheit. Es fiele mir unglaublich schwer auf Käse komplett zu verzichten. Auch wenn ich weiß, dass selbst diese Begierde durch sogenannte Casomorphine hervorgerufen wird, die durch den Reifeprozess des Käses entstehen.
Verurteile ich alle Menschen, die sich nicht vegan ernähren, weil ich Veganismus gutheiße?
Natürlich nicht! Ich zähle selbst nicht dazu, aber ich gebe mir Mühe einige Mahlzeiten vegan zu planen. Dem Genuss tut das nämlich nur sehr selten Abbruch. Fleisch esse ich sowieso fast nie und wenn, dann in Demeter Qualität und Milchalternativen gehören schon längst zum Alltagseinkauf. Aber Käse ist und bleibt meine Schwäche. Auf der anderen Seite: man stelle sich vor, jeder Mensch würde eine vegane Mahlzeit am Tag zu sich nehmen. Egal ob Frühstück, Lunch oder Dinner. Das würde einen Riesenunterschied machen. Denn wozu ich stehe, was ich frei heraus verurteile ist die komplett fehlende Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährung.
Falls Du dich eventuell auch zunehmend vegan ernähren möchtest, im Panista Online Shop gibt es viele vegan zertifizierte Produkte. Oder du schaust mal in meinen Rezepten, dort findest du zum Beispiel eine vegane Rhabarbertarte oder auch vegane Thai Reisnudeln als Inspiration.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Veggie Wochenende! Vielleicht findest Du ja die Muße und probierst mal ein veganes Rezept aus!