Frei von… Zöliakie

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Dieser Artikel mag zunächst etwas befremdlich scheinen, habe ich doch im letzten Blogeintrag darüber gesprochen, dass es, sofern keine gesundheitlichen Gründe vorhanden sind, nicht notwendig ist, sich glutenfrei zu ernähren. Natürlich gibt es aber diverse andere Gründe, warum man auch ohne Zöliakie und Unverträglichkeiten zuweilen auf Gluten verzichten möchte.

Vielleicht sind nämlich deine Kinder, deine beste Freundin, dein*e Partner*in oder die Schwägerin von Zöliakie betroffen. Und was wären wir denn für Menschen, wenn wir nicht Solidarität zeigen und hin und wieder einfach glutenfrei backen, kochen und essen würde, anstatt die Betroffenen jedes Mal ihre eigenen Speisen – in Tupperwaren gut vor Gluten-Kontamination geschützt – mitbringen zu lassen?

Backen ohne Gluten

Und so kam es, dass ich mich langsam aber sicher am glutenfreien Backen ausprobierte. Mein Lieblingsrezept für alle Zeiten werden wohl die original schwedischen Zimtschneckensein. Das Rezept dazu habe ich einer Schwedin in einem günstigen Moment entlockt und bin seither Feuer und Flamme. Damit auch meine glutenfreie Familie meine Begeisterung teilen konnte, war es nicht verwunderlich, dass ich dieses Rezept als erstes in die glutenfreie Tat umsetzte.

Den ersten Versuch startete ich mit einem glutenfreies Mehl eines Mehlherstellers. Das Ergebnis: Katastrophe! Beim Rollen fiel der komplette Teig auseinander, die Zimt-Zucker-Butter Mischung lief über die halbe Arbeitsfläche und auch von der Konsistenz her konnten diese Zimtbrösel kaum mit den wunderbar weichen, fluffigen schwedischen Zimtschnecken mithalten.

So weit so gut. Zum Glück gebe ich vor allem beim Backen nicht so leicht auf. Der Versuch einer Lemontarte (das Rezept gibt es bald auf dem Blog) gelang fantastisch. Die glutenfreie Variante stand der glutenhaltigen in nichts nach. Man muss jedoch dazu sagen, dass die Tarte auch nur zu einem sehr kleinen Teil überhaupt aus Mehl bestand. Die Zimtschnecken habe ich dann erst wieder mit der Panista Mehlmischung Fein versucht. Das hat um einiges besser funktioniert. Ganz wie herkömmlicher Hefeteig verhält sich der glutenfreie Teig nicht, aber er ließ sich gut verarbeiten, rollen und vor allem war der geschmackliche Unterschied kaum wahrnehmbar. Versuch zwei kann also in jeder Hinsicht als Erfolg verzeichnet werden.

Nudeln und das Kaugefühl

Das Problem mit der Konsistenz ist vermutlich das einzige, das sich nur schwer beheben lässt. Bei Buchweizennudeln ist das ähnlich. Sie verhalten sich beim Kochen etwas anders und die Konsistenz gibt ein anders „Kaugefühl“. Geschmacklich ähneln sie aber Vollkornnudeln und sind auf jeden Fall lecker. Wer den Geschmack noch gewöhnungsbedürftig findet bereitet sie am besten erstmal mit Tomatensoße oder Bolognese zu. Der intensive Geschmack der Soße schwächt den der Nudeln ab und so kann man sich nach und nach daran gewöhnen.

Brotlose Kunst

Ich war natürlich auch neugierig, wie so ein glutenfreies Brot denn schmeckt und habe bei meiner Schwägerin ein Krümelchen stibitzt. Da es aus Maismehl hergestellt war, hatte es natürlich einen charakteristischen Eigengeschmack. Das ist nicht notwendigerweise gut oder schlecht. Im Endeffekt schmeckt ja auch jedes herkömmliche Brot anders. Gleiches gilt für die Konsistenz. Wie auch beim Backen finde ich, die Konsistenz ist etwas anders, ich finde es aber nicht unbedingt trocken, sondern einfach etwas körniger. Zuletzt habe ich dann natürlich auch die Ciabatta und das Karottenbrot von Panista getestet und muss sagen, ich war wirklich begeistert. Verglichen mit normalem Brot und Brötchen war weder geschmacklich noch von der Konsistenz her frisch aus dem Ofen kaum ein Unterschied zu schmecken. Eingefroren und frisch wieder aufgebacken schmecken Karottenbrot und Ciabatta auch nach mehreren Tagen noch wie am ersten Tag.

Fazit: Glutenfreie Gerichte und Backwaren weisen zweifellos noch kleine Unterschiede zu herkömmlichen Produkten auf, sei es in Konsistenz oder Geschmack. Aber ich denke, dass die Differenzen nicht so groß sind, dass man sich nicht problemlos daran gewöhnen kann. Glutenfreie Lebensmittel schmecken vor allem nicht besser oder schlechter, sondern einfach nur anders. Ob man das mag ist natürlich Geschmackssache und mittlerweile gibt es auch einige Hersteller wie Panista, die die glutenfreie Backkunst mehr und mehr beherrschen und die kleinen Unterschiede in den Backwaren sukzessive reduzieren. Wenn du also aus irgendwelchen Gründen gerne glutenfrei essen möchtest oder sollst, dann leg los und probier‘ dich aus: Die glutenfreie Welt hat viel zu bieten!

Liebe Grüße,

eure Anne

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